Cannabis – Airpot, Smartpot & Co

Bei der Kultur von Containerpflanzen, insbesondere von Cannabis liest man oft von sogenannten Airpots* oder Smartpots*. In vielen Beiträgen werden ein vitalerer Wuchs und deutliche Ertragssteigerungen versprochen. Was steckt dahinter? In diesem Beitrag erklären wir dir, wozu diese Spezialformen an Töpfen dienen und wann sie zum Einsatz kommen.

Die Bedeutung einer gesunden Wurzelentwicklung

Die Kultur von Pflanzen hat grundlegend zum Ziel, die natürlichen, beziehungsweise optimalen Wachstumsbedingungen einer Pflanze optimal nachzustellen, damit sie bestmöglich gedeiht. Neben der Entwicklung der oberirdischen Pflanzenteile spielt die Entwicklung der Wurzeln eine ebenso wichtige Rolle für die Vitalität einer Pflanze. Bei der Topfkultur ist der zur Verfügung stehende Platz dabei durch die Topfränder begrenzt. In Folge dessen entwickeln sich bei voller Durchwurzelung an den Rändern klassischer Töpfe sogenannte Ringwurzeln. Diese, eher grobe Wurzeln erfüllen keine grundlegende Funktion bei der Nährstoffaufnahme. Mit der Zeit stören sie darüber hinaus die Wasserspeicherkapazität des Substrates. Im schlimmsten Falle geht diese fast vollständig verloren und das Wasser rieselt vollständig durch. Die Substratstruktur ist dann zerstört und die Pufferkapazität für Nährstoffe bereits sehr schnell ausgeschöpft. In Folge dessen schwächeln die Pflanzen oder beginnen mit der Zeit auf Grund der unpassenden Bedingungen abzusterben. Die Pflanzen sollten also abhängig von ihrer aktuellen Wuchsgröße immer in entsprechend große Gefäße gepflanzt werden. Dabei gilt es jedoch übermäßig große Gefäße zu vermeiden, um eine gleichmäßige Wurzelentwicklung zu gewährleisten. In Folge dessen sollte die Topfgröße beim Umtopfen lediglich ein oder zwei Modelle größer gewählt werden.

Abbildung: Airpots bestehen im Grunde aus einer gelochten Noppenbahn, die durch eine Schraube zusammengehalten wird. Somit wird eine gute Drainage, Substratbelüftung und eine gesunde Wurzelentwicklung gefördert.

Airpots – Das Wachstum von Feinwurzeln fördern

Die Bildung von Ringwurzeln ist bei der klassischen Topfkultur durch den beschränkten Platz demnach unvermeidbar. Mit sogenannten Airpots* oder Smartpots* lässt sich dieses Phänomen jedoch umgehen. Bei Airpots* handelt es sich im Grunde aus Töpfe aus Noppenbahn, deren Spitzen gekappt wurden, so dass sich an den Wänden eine Vielzahl an Drainagelöchern befindet. Diese Löcher ermöglichen einen Lufteintritt in das Substrat, welcher einerseits für eine gute Substratbelüftung sorgt, andererseits aber auch einen weiteren, äußerst nützlichen Effekt zur Folge hat. Treten die Wurzelspitzen an den Topfrändern in den Kontakt mit Sauerstoff, sterben die Wurzelspitzen ab. In Folge dessen verzweigen sich die Wurzeln deutlich besser und bilden darüber hinaus auch vermehrt Feinwurzeln aus, welche eine grundlegende Funktion bei der Nährstoffaufnahme erfüllen. Durch die Förderung einer vitalen Wurzelentwicklung kann die Verwendung solcher Spezialtöpfe daher zu einer Steigerung der Vitalität der Pflanze führen.
Ein weiterer Vorteil besteht in der Drainagewirkung der vorhandenen Löcher. Der Boden des Topfes besteht zudem aus einem Plastikgitter und bietet im Vergleich zu herkömmlichen Töpfen dadurch deutlich mehr Ablauf- bzw. Aufnahmefläche. Es ist schwierig in Airpot* gepflanzte Pflanzen zu überwässern, da sich kein Stauwasser ansammeln kann. Folgerichtig ist es jedoch wichtig zu erwähnen, dass die Töpfe auch etwas öfter bewässert werden müssen, als bei herkömmlichen Töpfen, da sie auch entsprechend schneller abtrocknen.
Neben der Kultur von Cannabis werden Airpots* auch bei der Kultur von Containerpflanzen in Gärtnereien und Baumschulen eingesetzt. Bei größeren Beständen oder in der Freilandkultur nutzt man die Töpfe oft in Verbindung mit sogenannter Tröpchenbewässerung.

airpot
Abbildung: Airpots helfen bei Entwicklung eines gesunden Wurzelsystems

Smartpots & Co. – Stofftöpfe als Plastikalternative

Smartpots* funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie Airpots*. Allerdings handelt es sich hierbei um vollständige Stofftöpfe. Da die Verdunstungsfläche bei diesen Topfmodellen noch einmal deutlich größer ist und die gesamte Substratfläche umfasst, finden Stofftöpfe hauptsächlich im Indoor-Anbau Verwendung. Da im Gegensatz zu Airpots* die Verdunstungsfläche deutlich höher ausfällt, ist in Folge auch mit einer größeren Drainagewirkung zu rechnen. Smartpots* aus Stoff kommen daher auch gerne bei der Hydrokultur größerer Pflanzen wie Cannabis zum Einsatz. Ein Nachteil an Stofftöpfen besteht in der Tatsache, dass gerade starkwurzelnde Pflanzen oft dazu neigen in den Stoff der Töpfe hinein zu wurzeln. In Folge dessen nutzen sich Stofftöpfe auch deutlich schneller ab, als Plastiktöpfe. Bei der Kultur von größeren Solitärpflanzen oder Bäumen sollte man daher besser auf Airpots* zurückgreifen.

Zusammenfassung

Durch die gezielte Förderung des Feinwurzelwachstums können Airpots* und Smartpots* dazu beitragen, dass Pflanzenwachstum gezielt zu fördern. Ein gesundes Feinwurzelwachstum sorgt für eine optimierte Nährstoffaufnahme und kann die Vitalität der Pflanze daher unmittelbar steigern. Falls du es noch nicht ausprobiert hast, solltest du Airpots* und Smartpots* also auf jeden Fall einmal testen und deine eigene Erfahrungen sammeln.
Neben einer gesunden Wurzelentwicklung spielt auch die Lichtqualität eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung einer Pflanze. Wenn du immer schon einmal wissen wolltest, wie du deine Pflanzen optimal belichtest, empfehlen wir unsere Beiträge zum Thema „Grundlagen der Belichtung von Pflanzen“.

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