Frösche für das Terrarium – Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas)
Wer als Einsteiger Frösche in seinem Terrarium halten möchte, steht zunächst vor einer Auswahl an verschiedensten Gattungen und Arten, die sich für die Terrarienhaltung eignen. Neben Pfeilgiftfröschen – die mit ihrer regelrecht farbenfrohen Erscheinung zwar einen echten Hingucker bieten, allerdings auch relativ spezifische Haltungsbedingungen erfordern und in den meisten Regionen Deutschlands sogar meldepflichtig sind – existieren weitaus tolerantere Arten wie der Schmuckhornfrosch (Ceratophrys spec.), Korallenfinger-Laubfrösche (Ranoidea caerulea) oder etwa der Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas). Letztere sind vor allem durch ihre leuchtend roten Augen bekannt, welche dieser schönen Art auch ihren typischen Namen verliehen. Ihre gelben Füße bieten zudem einen schönen Kontrast zu den rötlichen Augen und dem grünen Körper, wodurch sie besondere Beliebtheit für den Besatz im Terrarium erlangten. In diesem Beitrag möchten wir dir daher alles über die Haltung von Rotaugenlaubfröschen (Agalychnis callidryas) näher bringen.
Grafik: Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas)
Der Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callydrias)
…stammt ursprünglich aus Mittelamerika. Seine Vorkommen erstrecken sich vom Süden Mexikos bis nach Panama. Im Botanischen Garten von Cartagena in Kolumbien existiert darüber hinaus eine isolierte Population an Rotaugenlaubfröschen. Während der Körper der Tiere meist grünlich gefärbt ist, weisen die Augen eine leuchtend rote Farbe auf. Die Beine und die anliegenden Körperseiten weisen eine bläuliche Färbung auf, während die Füße intensiv gelb-orange erscheinen. Adulte Tiere erreichen eine Größe von etwa 5-6cm, wobei die Weibchen etwas größer werden, als die Männchen. Die Haltung sollte in Kleingruppen erfolgen.
Wie viele Froscharten gelten auch Rotaugenlaubfrösche als dämmerungs- und nachtaktiv. Über den Tag ruhen sie sich vorwiegend auf Blättern oder an Ästen und Stämmen aus. Besonders beliebt sind die Trichter von Bromelien oder die Unterseiten verschiedenster Blätter. Ihre Tarnfähigkeit ist dabei sehr beachtlich, da Rotaugenlaubfrösche ferner die Fähigkeit besitzen, alle farbigen und somit auffälligen Körperteile sowohl bei Schlaf als auch drohender Gefahr fast vollständig zu bedecken, indem sie diese sehr nah an den Körper pressen. Gerade am Tag kann es daher öfter einmal etwas länger dauern, bis man alle Tiere aus dem Bestand entdeckt hat.
Grafik: Rotaugen-Laubfrosch (Agalychnis callydrias) auf Beute lauernd (1/1)
Fortpflanzung
Die Zucht von Rotaugenlaubfröschen (Agalychnis callidryas) gilt nicht unbedingt als unkompliziert und erfordert sowohl etwas Aufwand, als auch Geduld. Die Geschlechtsreife ist nach etwa anderthalb bis zwei Jahren erreicht. Beabsichtigt man die Zucht, muss man zunächst eine Art Regenzeit simulieren. Das Terrarium sollte hierfür mehrfach in der Stunde – sowohl am Tag, als auch in der Nacht besprüht werden, um eine ausreichende Feuchtigkeit zu generieren. Bei passenden Bedingungen erfolgt die Eiablage an geeigneten Blättern in der Nähe des Wasserbehältnisses. In einer einzigen Nacht kann ein Weibchen vier bis fünf solcher Laichklumpen mit je etwa 40 Eiern absetzen, welche nach einer erfolgreichen Befruchtung bereits nach wenigen Tagen schlüpfen werden und ab sofort nun auf das Vorhandensein eines Wassersbeckens angewiesen sind, in dem sich die Jungtiere bis zum Abschluss der Metamorphose weiter entwickeln werden. Die gesamte Metamorphose ist nach etwa zwei bis drei Monaten vollendet.
Grafik: Grafik: Rotaugen-Laubfrosch (Agalychnis callydrias) – Schlafposition am Tag
Das Terrarium – Maße und Bepflanzung
In der Beschaffenheit des Terrariums bestehen nicht all zu hohe Ansprüche. Für die Haltung von 2-3 Rotaugenlaubfröschen (Agalychnis callidryas) empfiehlt sich ein Mindestmaß von 60x30x30cm (BxTxH), für eine Gruppe von 6-7 Tieren ein Mindestmaß von 80x40x40cm. Verschiedene Rankpflanzen wie Ficus (Ficus pumila oder F. scandens syn. F. quercifolia), die Mini-Monstera (Raphidophora tetrasperma) und verschiedene Arten an russischem Wein (Cissus discolor, Cissus x „Elen Danica“, usw…) sind teils zwar etwas schwieriger zu beschaffen, für die Bepflanzung allerdings auch für Rotaugenlaubfrösche zu empfehlen. Am besten eignen sich allerdings verschiedene Bromelien, da die Tiere sich gerne in deren Trichtern verstecken oder an die Blattunterseiten der eher dicken Blätter haften. Begonien und sogar Tillandsien lassen sich natürlich ebenfalls verwenden, wenn das Substrat passt. Da Rotaugenlaubfrösche jedoch etwas empfindlich auf anhaftende Substratreste reagieren, empfehlen wir ein weichkantiges, mineralisches Substrat und epiphytische Pflanzen oder alternativ die Abdeckung des Substrates mit Moos. In Terrarien mit dem Fokus auf epiphytischen Pflanzen stellen verschiedenste Orchideen darüber hinaus eine besonders schöne Ergänzung für den Pflanzenbestand dar.
Grafik: Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas) auf Beute lauernd (2/2)
Das Terrarium – Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Die optimalen Haltungsbedingungen liegen bei etwa 23-28°C mit leicht erhöhter Luftfeuchtigkeit zwischen 60-80%. Spitzentemperaturen von bis zu 30°C werden vertragen, wenn sie sich auf kleinere Flächen zum „Sonnen“ beschränken. Je nach Wärmeproduktion der verwendeten Beleuchtung, ist der Einsatz einer Wärmelampe eher bedingt nötig. Die Belichtungsdauer sollte bei etwa 13 Stunden liegen und 12 Stunden nicht unterschreiten. Die Luftfeuchtigkeit lässt sich hervorragend mit einer kleinen Sprühflasche regulieren. In der Regel reicht es aus, im Terrarium einmal pro Tag zu sprühen, um die Luftfeuchtigkeit aufrecht zu erhalten. In größeren Terrarien können natürlich auch Beregnungsanlagen zum Einsatz kommen. Diese sind jedoch nicht zwingend erforderlich! In der Nacht sollten die Temperaturen etwas absinken. Die Luftfeuchtigkeit darf hierbei dann auf bis zu 90% ansteigen.
Nahrung / Futter
Rotaugenlaubfrösche (Agalychnis callidryas) gelten hinsichtlich der Nahrung laut unseren Erfahrungen als etwas wählerischer als andere Froscharten. Auf dem Speiseplan stehen vorwiegend Heimchen. Grillen* werden eher seltener angenommen, da die Panzerung für Rotaugenlaubfrösche zu hart scheint. Fruchtfliegen (Drosophila spec.)* und Stummelfliegen/Krullfliegen (Terflys)* scheinen für Rotaugenlaubfrösche ebenfalls uninteressant zu sein. Das Futter sollte – wie bei fast allen Amphibien – in regelmäßigen Abständen mit im Fachhandel erhältlichen, auf Amphibien abgestimmten Calcium-* und Vitaminpulver* angereichert werden, um eine ausreichende Versorgung mit allen für ein gesundes Wachstum benötigten Nährstoffen zu gewährleisten. Die Fütterung erfolgt etwa ein bis zwei Mal die Woche.
Vergesellschaftung mit anderen Arten
Von einer Vergesellschaftung mit anderen Froscharten ist eher abzuraten. Einerseits sind die Haltungsbedingungen meist unpassend, andererseits neigen Rotaugenlaubfrösche mitunter auch dazu mit anderen Arten zu konkurrieren. Zwar kommt es nicht unbedingt zu Kämpfen zwischen den Tieren, allerdings stellt sich bei der Vergesellschaftung verschiedener Arten meist ein Ungleichgewicht in der Nahrungsaufnahme ein, da eine der Arten hier klar dominiert.
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